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Pressemitteilungen
10.04.2019
Gewinner des Ideenwettbewerbs zur Gestaltung der Innenhoffassade des Psychiatrieanbaus in Rüdersdorf steht fest
Dr. Stefan Godecki gewinnt ersten Platz mit Idee zur Spiegelwand.
Der Gewinner des Ideenwettbewerbs Dr. Stefan Godecki mit Urkunde sowie die Jurymitglieder Peter Grollich, Univ.-Prof. Dr. med. Martin Heinze, Udo Schmidt, Markus Legiehn, Vera Kolbe, Dr. Lydia Stübler und Manuela Schroeder (von links nach rechts)
Spieglein, Spieglein an der Wand… Der Gewinner des Ideenwettbewerbs zur Gestaltung der Innenhoffassade des Psychiatrieanbaus der Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Immanuel Klinik Rüdersdorf steht fest: Dr. Stefan Godecki hat mit seiner Idee „Ort der Hoffnung“, einer riesigen Spiegelwand, den ersten Platz des Ideenwettbewerbs gewonnen. Das Besondere: Die Spiegel sind auf der linken Seite stark gewellt und werden zur rechten Seite hin immer glatter – ein Symbol für den Heilungsprozess in der Psychiatrie.
„Die unterschiedliche Struktur der Spiegel signalisiert den Prozess, den eine Patientin oder ein Patient im Laufe des Aufenthalts in der Rüdersdorfer Klinik für Psychiatrie durchläuft. Links ist alles noch sehr verschwommen, man kann sich durch die Wellen im Spiegel selbst nicht so wahrnehmen, wie es die Außenwelt tut. Erst im Laufe des Aufenthalts und im damit verbundenen Heilungsprozess wird diese Wahrnehmung zunehmend klarer, bis man sich am Ende selbst ganz klar im Spiegel betrachten kann“, beschreibt Godecki seine Idee. Er wolle damit zeigen, dass die Wahrnehmung des Selbst sich im Laufe des Aufenthalts stark verändert, so der Künstler aus Essen weiter. Er selbst habe dies sehr bewegend bei einem Bekannten erlebt. „Als ich die Ausschreibung gelesen habe, dachte ich gleich an meine Spiegel und wollte unbedingt am Wettbewerb teilnehmen“, berichtet er. Dr. Stefan Godecki erhält für den ersten Platz im Wettbewerb für die beste Idee zur Gestaltung der Fassadenwand 1.500 Euro.
Der Auswahlprozess
Mehr als 60 Ideen wurden eingereicht, jede einzelne betrachtet und diskutiert. In zwei Sitzungen über mehrere Stunden entschied die Jury über die Platzierungen. Der Jury gehören Geschäftsführer Udo Schmidt und Alexander Mommert, der Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychosomatik Univ.-Prof. Dr. Martin Heinze, der Architekt des Anbaus Markus Legiehn, die Klinikseelsorgerin Vera Kolbe, die Pflegebereichsleitung der Psychiatrie Manuela Schroeder und der Patientenfürsprecher Peter Grollich an. Gewonnen haben die Entwürfe, die die Kriterien der Ausschreibung am besten umsetzten: Die Gestaltung der Fassadenwand sollte die Ambivalenz der Psychiatrie zum Ausdruck bringen, sie soll moderne therapeutische Ansätze, wie sie im Leitbild der Klinik niedergelegt sind, darstellen, aber vor allem auch die Situation der Patientinnen und Patienten, die behandelt werden, reflektieren.
„Uns war wichtig, dass Fortschritte und Widersprüche in der heutigen Psychiatrie zum Ausdruck kommen und dass sich Patientinnen und Patienten bei der Betrachtung des Kunstwerkes wiederfinden“, erläutert der Chefarzt der Hochschule für Psychiatrie und Psychosomatik, Univ.-Prof. Dr. med. Martin Heinze. Architekt Markus Legiehn: „Die Fassadengestaltung und der Bau müssen ein harmonisches Ganzes ergeben.“ „Im psychiatrischen Bereich müssen wir natürlich auch schauen, dass es keine potentiellen Quellen für Verletzungen gibt“ führt Peter Grollich, Patientenfürsprecher im psychiatrischen Bereich der Klinik, zudem aus.
Geschäftsführer Udo Schmidt fasst zusammen: „Wir sind überwältigt von den vielen Einsendungen. Es waren hervorragende Vorschläge dabei, die wir uns alle detailliert angeschaut haben. In den Gesprächen mit den Künstlerinnen und Künstlern haben wir spannende persönliche Geschichten gehört und tolle Persönlichkeiten kennengelernt. Vielen Dank für die rege Beteiligung!“
Bis zur Eröffnung des Psychiatrieanbaus am 19. Juni berät die Jury nun gemeinsam mit der Klinikleitung, welches Kunstwerk es tatsächlich an die Innenhoffassade schafft. „Vielleicht können wir das ein oder andere Kunstwerk zu einem späteren Zeitpunkt noch an anderen Stellen in unserem Haus platzieren. Jetzt geht es erst einmal darum, den Erweiterungsbau fertigzustellen und einzuziehen“, so Martin Heinze.